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Das GEYSIR–System zur thermischen Wildkraut­bekämpfung in Gleisbettanlagen der Straßenbahn

Die Inhaber der Firmen „Geysir“ aus Loitsche-Heinrichsberg und „Gawronski Dienstleistungen“ aus Augsburg haben das GEYSIR-Gerätesystem zur Wildkrautbekämpfung in Gleisbettanlagen der Straßenbahn entwickelt, gebaut und im Mai 2021 als Prototyp auf den deutschen Markt gebracht. Auftraggeber war die Nahverkehr GmbH Schwerin.

Das GEYSIR-Gerätesystem ist im Baukastenstil aufgebaut. Mit dem GEYSIR-Gerätesystem wird ein umweltschonendes Verfahren, völlig frei von Zusatzstoffen durchgeführt. Nur mit Wasser wird thermisch ein Heißwasser-/ Heißdampfgemisch erzeugt und zur Wildkrautbekämpfung eingesetzt.

Dazu wird in der Wärmeerzeugungseinheit in drei, mit Heizöl oder Dieselkraftstoff betriebenen Brennerkammern ein Heißwasser-/ Heißdampfgemisch als Behandlungsfluid bis zu 110°C erzeugt. Dieses wird über eine Leitung zu einer Ausbringungseinheit (Frontanbau) transportiert. Der Frontanbau ist verschiebbar und besteht aus einer Lanze (L.2,50 m/ B.1,50 m) mit drei Düsensträngen unter einer Abdeckhaube. Die Düsen bringen das Heißwasser-/ Heißdampfgemisch auf die Wildkräuter aus und lassen diese dadurch absterben.

Die Behandlungshäufigkeit richtet sich nach dem Pflegezustand der Flächen in der Gleisbettanlage, nach Art und Alter der anstehenden Wildkräuter sowie nach Qualität und Ausführung des Untergrundbewuchses in der Gleisbettanlage.

Erfahrungsgemäß ist eine mehrmalige Behandlung der Wildkräuter in der Vegetationsperiode von März/ April bis September/ Oktober erforderlich, um eine nachhaltige Wirkung zu erzielen. Bei systematischer Behandlung ist im Laufe der Zeit eine Erschöpfung bzw. Reduzierung des Wildwuchses festzustellen. Damit ist nach zwei bis drei Jahren eine Verringerung der Behandlungen zu erwarten. Unabhängig von Spurbreite und Untergrund der Gleisbettanlage kann das GEYSIR-Gerätesystem auf zwei Gleiswagen mittels modifizierbarer Wechselrahmen aufgesetzt werden. Installiert wird auf dem ersten Gleiswagen die Wärmeerzeugungseinheit mit Verrohrung und auf dem zweiten Gleiswagen der Wassertank.

Der Frontanbau mit Ausbringungslanze wird am Antriebsfahrzeug angebracht. Alle Bedienelemente zum Betreiben des GEYSIR-Gerätesystems befinden sich in der Fahrerkabine (teilweise Fernbedienung).

Als Antriebsfahrzeuge sind alle Schienenfahrzeuge geeignet, an die eine Hydraulikanlage angebaut werden kann, die das Bewegen des Frontanbaus ermöglicht.

Besonders geeignet sind Antriebsfahrzeuge, die das GEYSIR-Gerätesystem intern mit Strom versorgen können. Das ist aber nicht zwingend erforderlich, eine externe Stromversorgung ist ebenfalls möglich.

Die komplette Anlage kann, nach Terminvereinbarung bei der Nahverkehr GmbH Schwerin besichtigt werden. Anzusprechen ist der Prokurist, Herr Lothar Matzkeit.